Autarke Wärme für Stedesand – insgesamt 4566 Meter Rohr werden für die eigene Wärmeversorgung der Gemeinde verlegt
65 Haushalte (von rund 200 Haushalten) in Stedesand werden nach und nach angeschlossen; im Oktober soll die Baumaßnahme im Dorf beendet sein. Am 9. November 2016 hatten sich 15 Bürger und die Gemeinde Stedesand, vertreten durch ihren Bürgermeister Stephan Koth, zusammengetan und eine Wärmenetzgenossenschaft gegründet. „Die Idee kam aus dem Gemeinderat“, so der Bürgermeister. “
Die fortschrittliche Energieversorgung wird vom Land unterstützt, andere Gemeinde wie Achtrup oder Sprakebüll machen es ähnlich. Nun geht es Zug um Zug im Quartiersgebiet, das sich westlich der Bundesstraße 5 (B 5) zwischen Alte-Soholmer-Au und Bahnlinie erstreckt. „Es werden 4566 Meter Leitungen verlegt“, hat der Vorsitzende der Genossenschaft, Volquard Friedrichsen, notiert. Das Heizen mit Biogas hat neben finanziellen Einsparpotenzialen den Vorteil, dass die Emissionen durch die alten Erdöl-/Erdgas-Heizungen entfallen. Aktuell wird die Pipeline zum Lieferanten gebaut. „Das Biogas kommt von der Steensen-Anlage in Trollebüll“, so Stephan Koth, „Dieser sichert uns die geforderten Menge an Energie zu.“ „Wir rechnen mit 1,6 Megawattstunden pro Jahr“, erläutert Erik Steensen. Die Gasleitung verläuft überwiegend auf Gemeindegrundstücken und quert den Dörpsplatz mit angrenzendem Kindergarten, Sportstätten und Feuerwehr führt auf das Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Stedesand.
Auf einem Areal am Schulweg erzeugen zwei Motoren Strom, dabei wird Wasser erwärmt, das über Leitungen in die angeschlossenen 65 Häuser strömt. Angebunden werden auch das neue Stedesander Dörpshuus, die Turnhalle, das Feuerwehrgerätehaus und der Kindergarten. „Wir haben den Deckel noch nicht zu gemacht“, sagt der Bürgermeister, „Wer noch miteinsteigen will, ist willkommen.“
Jeden Mittwoch um 10 Uhr findet auf dem Bauhof an der Dorfstraße (gegenüber Dörpsplatz) eine Baubesprechung statt. Hier können sich Bürger und Genossen über den Verlauf der Arbeiten informieren. Gleichzeitig bittet der Bürgermeister die Dorfbevölkerung und Pendler um Nachsicht, wenn es durch die Bauarbeiten zu Störungen kommt. „Bitte nicht gleich jeden Spaten wegwerfen!“ lautet sein Appell.