06.10.2020

Geld sparen mit Energieeffizienz in Sothel

Im zweiten Workshop zum Landkreis-Projekt smartORT Sothel wurden in der vergangenen Woche Möglichkeiten vorgestellt, wie man Energie und somit auch Geld sparen kann. Coronabedingt wurden zwei Workshops angeboten. Das Projekt stößt auf großes Interesse im Ort, viele engagierte Bürgerinnen und Bürger beteiligten sich an den beiden Workshops.

Nachdem die Bürgerbeteiligung des Konzeptes sich aufgrund der Corona-Beschränkungen in den letzten Monaten auf Informationsschreiben beschränken musste, konnte nun in einem besonderen Format wieder eine Öffentlichkeitsveranstaltung ausgetragen werden. Um die aktuellen Hygiene-Anforderungen einzuhalten, wurde die Veranstaltung in zwei Blöcke unterteilt. Gebäudemodernisierung und der Austausch der Heizungsanlagen waren die Hauptthemen, welche durch eine Vorstellung der passenden Förderprogramme ergänzt wurden.

Um die Brisanz des Themas zu verdeutlichen griffen Hagen Billerbeck und Simon Wobken vom Planungsbüro Treurat und Partner aus Kiel, welches das Projekt begleitet und den Workshop durchgeführt hat, zunächst die aktuellen politischen Rahmenbedingungen auf. Neben den aufkommenden Einschränkungen für die Neuerrichtung von Heizölkessel ab dem Jahr 2026 wurde verdeutlicht, dass die Treibhausgasemissionen in den nächsten 30 Jahren im Gebäudebereich erheblich reduziert werden müssen und jetzt ein guter Zeitpunkt sei, daran anzusetzen. Ein Ziel des Workshops war deshalb, den Sothelerinnen und Sothelern das Thema „CO2–Bepreisung“ näher zu bringen. „Für viele ist dies noch eine Unbekannte, obwohl alle Nutzer fossiler Heizungen ab dem 1. Januar 2021 hiervon belastet werden“, erläuterte Hagen Billerbeck. Anschaulich wurde anhand von Beispielen berechnet, wie hoch die Belastung für die Häuser aus Sothel sein könnte.

Die Workshopteilnehmer erfuhren, mit welchen Maßnahmen Geld und Energie sparen möglich ist. So können sich beispielsweise eine Dach- und Fenstererneuerung, die nachträgliche Kerndämmung des Mauerwerks oder eine optimale Einstellung des Heizsystems im Geldbeutel bemerkbar machen.

Die beiden Energieexperten des Planungsbüros wiesen auf die aktuell niedrigen Brennstoffkosten hin. „Wenn der Energieeinkauf sehr günstig ist, ist der Anreiz, Energieeffizienzmaßnahmen anzustoßen, gering. Die ab dem kommenden Jahr gültige CO2-Bepreisung wird allerdings dazu führen, dass die Preise kontinuierlich an-steigen, weshalb auch zeitnahe Umsetzungen von Modernisierungen am und im Gebäude empfehlenswert sind.“

„Energie einsparen ist der erste Schritt, im zweiten Schritt ist noch zu prüfen, ob Heizöl und Gas durch erneuerbaren Energien ersetzt werden können. Dann kommen wir unserem Projektziel immer näher und Sothel kann sich energetisch vielleicht bald selbst versorgen.“, weist Ulrike Jungemann vom Landkreis als Anstoß auf die kommende Veranstaltung hin, in der ein mögliches Nahwärmenetz für Sothel betrachtet werden soll.